Paartherapie
In jeder Beziehung muss man Einschränkungen und Kränkungen aushalten. Die Qualität einer Partnerschaft lässt sich nicht daran messen, wie viel und worüber man streitet. Ob eine Beziehung Hilfe braucht, sieht man vor allem daran, wie sich die Partner miteinander auseinandersetzen. In einer funktionierenden Beziehung beherrschen beide Strategien, mit denen man Konflikte bewältigt. Beide fühlen sich gleichermaßen verantwortlich für die Beziehung - und empfinden dabei auch noch Liebe, Glück und Spaß. Wenn dagegen das Gespräch zuverlässig ins Negative abgleitet und das Miteinander von Mäkeln, Verachtung, Verletzungen, Selbstverteidigung oder auch Gesprächsverweigerung geprägt wird, läuft etwas falsch.
Wer das Gefühl hat, in einer Situation zu leben, die man nur noch erträgt, statt sie zu gestalten, muss etwas ändern.
Bei den Paaren, die eine Paartherapie aufsuchen wollen, fehlen manche der unten genannten Fähigkeiten. Grundlegende gegenseitige Beziehungswünsche können nicht oder nicht mehr erfüllt werden. In einer Paartherapie geht es nun darum, ob beide bereit sind, sich in einer "geschützten" Umgebung für eine begrenzte Zeit Gehör zu schenken und sich aufeinander zu bewegen zu wollen. Dies setzt die Bereitschaft voraus, sich in den anderen hineinzuversetzen. Sind diese Voraussetzungen gegeben, dann sind die Chancen gut, dass ein Paartherapeut Ihnen helfen kann.
In einer solchen Beziehung...
...nehmen beide Partner Anteil an dem anderen.
...schützen die Partner die Wunden des anderen
...wenden sich die Partner einander zu und nicht voneinander ab.
...unterstützen sich beide
...entwickeln die Partner ein Wir-Gefühl
...akzeptieren beide auch das, was man am anderen nicht mag
...entwickeln beide positive Illusionen
...sorgen die Partner für positive Aufregung im Alltag
...verzichten gegenseitig auf Bewilligungen (Verzicht sich zu verleugnen, aus Angst die Harmonie zu zerstören)
Was passiert eigentlich bei einer Paartherapie?
Bei einer Paartherapie blickt die Therapeutin unparteiisch von außen auf die Beziehung. Die Therapeutin wird zu einer Art Dolmetscherin, wenn die Partner kaum mehr dieselbe Sprache sprechen. Beim ersten Treffen ist es oft sinnvoll klarzustellen, was jeder Partner sich von der Therapie erhofft. Wollen sie beide wieder zusammenfinden? Denkt einer von Ihnen an Trennung? Manche Paare gehen auch nur aus dem Grund zum Paartherapeuten, um sich möglichst friedlich zu trennen. Ist das Therapieziel festgelegt, rücken die Probleme in den Mittelpunkt: Wie sind sie entstanden? Wie gut hört einer dem anderen überhaupt noch zu? Wie redet, wie streitet das Paar? Im Normalfall umfasst eine Therapie zwischen zehn und 15 Sitzungen. Erfolgreich ist eine Therapie dann, wenn beide Partner verstehen, was sie jjeweils zur Krise beitragen und wie sie die alten Handlungsmuster durchbrechen können.
Kosten für eine Paartherapie
Paartherapie ist kein Leistungsbestandteil der Krankenkassen. Die Kosten werden also privat honoriert.